Cradle

Weil ich mit dem Wort cradle erstmals in der 5. Klasse und auch lange danach nur in Form des Bandnamens Cradle of Filth in Kontakt kam, hat dieses englische Wort für Wiege bis heute für mich NULL positive Konnotationen. Ich verbinde damit ausschließlich inhumanes Gekeife, Tod, Blut, Satan, Verderben et cetera.

Nachdem ich in der Grundschule am liebsten Pop- und Rapmusik gehört hatte, favorisierte ich nach dem Übertritt auf die Hauptschule Crossover, also das Crossover aus Rap und Metal, wie es beispielsweise Clawfinger anboten. Ein Mitschüler aus der 7. Klasse führte uns Buben, die wir auch Zeuch wie Rammstein gernhatten, an härtere Sachen heran. Er hörte schon Black und Death Metal.

Das Inlay einer Kassettenhülle, auf die er uns Death Metal mir unbekannten Ursprungs überspielt hatte, beschriftete ich mit – worüber er sehr lachen musste – »Desk Metal«, weil ich einerseits noch fast kein Englisch konnte und er die Genrebezeichnung andererseits freilich mehr wie Dess Mettl aussprach. Auf der Kassette befand sich aber, da bin ich mir heute recht sicher, wohl eher Black statt Death Metal. Und mir scheint, es müsste sich um Cradle of Filth gehandelt haben.

Im Kinderzimmer legte ich die Kassette ein und drehte auf, aber dann gleich wieder leise, denn ich hatte Angst, meine Eltern könnten mich mit diesem Teufelszeug erwischen. Und vor dem Teufelszeug selbst war mir auch angst. Wer auch immer da so unmenschlich kreischte und keifte, war für mich so real total-maliziös, wie es Horrorgestalten für Kinder eben sind, wenn der Unterschied zwischen Figur und Darsteller*in noch unbekannt ist.

Ein als mystisch-böse wahrgenommener 18jähriger Langhaariger aus einem der Bauerndörfer des Hauptschuleinzugsgebiets hatte sogar einen Dimmu-Borgir-Heckscheibenaufkleber! Sechstklässlergeschichten, er feiere nachts schwarze Messen an Kirchenaltären und auf Friedhöfen, glaubte ich freiweg.

Was gäbe ich dafür, zu wissen, was auf der Kassette drauf war, und es noch mal hören zu können!

Wikiperlia

»Der Mix des Albums [Öp̈ër̈äẗïön̈:̈ M̈ïn̈d̈c̈r̈ïm̈ë von Q̈üëën̈s̈r̈ÿc̈hë, Quatsch: Operation: Mindcrime von Queensrÿche] wurde zur Mittagszeit am 25. Februar 1988 in den Wisseloord Studios in Hilversum (Niederlande) abgeschlossen.« (Wikipedia, zitiert die, haha, Metal-Bravo Metal Hammer) Offenbar hatte das Mixer-Duo James Barton und Ronald Prent am Nachmittag des 25. Februar 1988 noch was vor, und hoffentlich gab’s was Gscheits zum Mittagessen!

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»Die Band [Dark Funeral] verwendet lateinische Albentitel, bei denen ihr auch Fehler unterliefen. Sie wurde deshalb auch von einem Professor kontaktiert, dem Unrichtigkeiten aufgefallen waren und der anbot, ihr bei zukünftigen Titeln zu helfen.« (Wikipedia) Na hoffentlich hat sich der Professor auch mal bei Mayhem (De Mysteriis Dom Sathanas) usw. gemeldet.

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»Aufmerksamkeit erregte [Deicide-Samger Glen] Benton mit der Aussage, er wolle sich mit 33 Jahren das Leben nehmen. Er hat inzwischen jedoch das 33. Lebensjahr überschritten.« (Wikipedia)

Slipknot hatten so um die Iowa-Zeit behauptet, man wolle nach dem Release des vierten Albums kollektiv Selbstmord begehen. Die Band hat inzwischen jedoch das vierte Album überschritten.

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Kurz notiert (145)

Wenn beim Online-Schafkopf Leute einen Ragequit vom Tisch hinlegen und dann im nächsten Moment wieder an denselben Tisch gehen: hahahahaha

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Wenig glaublich finde ich es, dass der Spitzname des Cannibal-Corpse-Sängers George Fisher »Corpsegrinder« sein soll. Zumindest, wenn Spitzname und Rufname gleichgesetzt wären. Denn jemanden mit einem einsilbigen Vornamen ruft doch niemand mit einem dreisilbigen Spitznamen. Aber belehrt mich doch eines Besseren!

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O Brother, Where Arthouse?

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Die knusprig-süßeste Region der Welt ist die Krokantei

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Reiche sagen trockenes Klopapier, weil feuchtes für ihre Luxusärsche das normale ist

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Kurz notiert (144)

TIL: Vor Kaufland ist Beißfland und dahinter Schluckfland

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Wie wär’s mal mit einer bayerischen Sepultura-Coverband namens SEPPLTURA❔❓

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*tut ench amun den gefallen und bleibt gangsta*

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FAKT: Schokomilch und Vanillemilch gemischt gibt Spezi

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Idee: In öffentlichen Bibliotheken o. ä. langweiligen Institutionen standardmäßig Popcornmaschinen laufen lassen – um den Cineplexen/-maxen/-monstren die Alleinherrschaft über den Popcornduft streitig zu machen!

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